Chinas Dominanz bleibt in Rio ungebrochen

Chinas Tischtennisdamen bleiben unantastbar für die Konkurrenz

Chinas Dominanz bleibt in Rio ungebrochen

Die chinesischen Tischtennisspieler gewinnen an den Olympischen Spielen vierfaches Gold

 

Die erdrückende Überlegenheit der Spieler aus dem Reich der Mitte setzt sich in Rio fort. Seit Tischtennis im Jahr 1988 olympisch wurde, haben die Chinesen 28 von 32 Goldmedaillen gewonnen.

 

Text: Ramon Sprecher / Foto: ITTF

 

Erwartete Goldmedaillen für China im Teamwettbewerb 

Obwohl sich die Japaner mit allen Kräften gegen die Finalniederlage wehrten, mussten sie sich schlussendlich mit 1:3 gegen die favorisierten Herren Chinas geschlagen geben. Insbesondere der japanische Spitzenspieler Jun Mizutani stellte dabei seinen ausgezeichneten Formstand und seine Nervenstärke, mit einem Sieg gegen den Weltranglistendritten Xu Xin, unter Beweis. Nach der Abwehr von 3 Matchbällen, konnte Mizutani seinen ersten Matchball nutzen und dadurch zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgleichen. In einem packenden Spiel um die Bronzemedaille setzte sich Deutschland gegen Südkorea durch. Als Matchwinner fungierte dabei der 35-jährige Timo Boll mit Siegen im Doppel an der Seite von Bastian Steger sowie in seinem Einzel gegen den südkoreanischen Abwehrspieler Joo Saehyuk. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, da ihm im ersten Spiel des Tages ein Wirbel im Nackenbereich rausgesprungen war und er anschliessend nur mit schmerzstillender Spritze weiterspielen konnte.

 

Bei den Damen resultierte ein klarer 3:0 Sieg der Chinesinnen gegen den Überraschungsfinalisten Deutschland. Die deutschen Damen hatten sich im Halbfinale mit einer ausgeglichenen Teamleistung gegen die favorisierten Japanerinnen durchgesetzt und dadurch erstmals das Mannschaftsfinale an einer grossen internationalen Veranstaltung erreicht. Die unterlegenen Japanerinnen konnten sich jedoch Dank einem Sieg über Singapur mit der Bronzemedaille trösten.

 

Ding Ning revanchiert sich gegen Li Xiaoxia sich für die Finalniederlage in London

In Abwesenheit der Weltnummer 1 Liu Shiwen, welche von Nationaltrainer Kong Linghui aufgrund von drei Niederlagen gegen ausländische Spielerinnen in der vergangenen Saison nur für den Teamwettkampf nominiert wurde, sichert sich Ding Ning ihren ersten Olympiasieg im Einzel. Damit glückt der amtierenden Weltmeisterin Ding die Revanche gegen ihre Landsfrau Li Xiaoxia, gegen welche sie an den letzten Olympischen Spielen in London im Finale noch verloren hatte. Die Bronzemedaille gewinnt die nordkoreanische Abwehrspielerin Kim Song I. Sie war auch die einzige Spielerin, welcher es gelang im Verlauf des Einzelturniers einen Satz gegen eine Chinesin zu gewinnen.

 

Gold für Ma Long, Quadri Aruna sorgt für die Sensation

Auch bei den Herren setzt sich im innerchinesischen Finalduell der amtierende Weltmeister Ma Long gegen den amtierenden Olympiasieger Zhang Jike durch. Im Spiel um Platz 3 sichert sich der Japaner Jun Mizutani, in einem ausgeglichenen Spiel gegen den weissrussischen Altmeister Vladimir Samsonov, die Bronzemedaille. Mit seiner olympischen Halbfinalqualifikation im hohen Tischtennisalter tritt der 40-jährige Samsonov in die Fussstapfen ehemaliger europäischer Topstars. Jan Ove Waldner, dem einzigen europäischen Tischtennisolympiasieger (Barcelona 1992), gelang das gleiche Kunststück mit fast 39 Jahren in Athen 2004. Sogar 42-jährig war sein Landsmann Jörgen Persson, der in Peking 2008 ebenfalls den 4. Rang belegte.

 

Für die Überraschung des Turniers sorgt der Nigerianer Quadri Aruna. Die Weltnummer 40, bescherte sich sein Geburtstagsgeschenk zum 28. Jahrestag gleich selber. Zuerst liess er der Nummer 7 der Welt Chuang Chih-Yuan im 1/16 Finale beim 4:0 Sieg keine Chance. Anschliessend besiegte er in einem sehenswerten Spiel, mit seiner druckvollen Vorhand aus der Halbdistanz, auch den sechsfachen Einzel-Europameister Timo Boll. Erst im 1/4 Finale konnte er vom späteren Sieger Ma Long gestoppt werden.

 

Keine Schweizer Tischtennisspieler in Rio am Start

20 Jahre nach dem 9. Rang der in China geborenen Schweizerin Tu Dai Yong an den Spielen in Atlanta, hätte es mit Rachel Moret fast eine weitere Tischtennisspielerin an die Olympischen Spiele geschafft. Ein Platz knapp untern den Top 100 des Weltrankings war zur Teilnahme gefordert. Diesen Platz verpasste Rachel, unter anderem dank ihrem Turniersieg am Challenger Turnier in Chile im April 2016, mit Platz 140 in der ausschlaggebenden Mai-Weltrangliste nur knapp.

 

Alle Resultate der Tischtennisbewerbe in Rio

 

 

 

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