Sidespin-Artikel: Schmid besiegt – die Medaille aber trotzdem verpasst
Als T-Card-Besitzer kommt Simon Schaffter mindestens einmal im Jahr aus Frankreich in die Schweiz, um an den Schweizermeisterschaften teilzunehmen. Obwohl er sein diesjähriges Ziel einer Medaille nicht erreichte, musste Elia Schmid das Spiel gegen den 19-Jährigen abgeben.
Text: Daria Lehmann, Foto: René Zwald
Simon Schaffter begann seine Tischtenniskarriere mit 10 Jahren – dies, weil sein Vater in Delémont im Club spielte. „Am Tischtennis gefällt mir besonders, dass es eine vollständige Sportart ist. Es ist physisch, taktisch, technisch und mental.“
Heute spielt Schaffter in St. Louis, gemeinsam mit Lionel Weber und Nicolas Mohler. Das Mannschaftsklima sei super, obwohl sie selten die Zeit hätten, gemeinsam zu trainieren. „Weber ist häufig in Bern und Mohler studiert in Basel, so sind wir nicht oft am gleichen Ort.“ Momentan trainiere er aber sowieso nicht mehr so häufig, meint Schaffter, nur noch zweimal in der Woche. Trotzdem, so sagt er, habe er sich sorgfältig auf die Schweizermeisterschaften vorbereitet – sein Ziel war es schliesslich, eine Medaille zurück nach Frankreich zu bringen.
Mit seiner A18-Klassierung mag dieses Ziel etwas unrealistisch erscheinen, aber Schaffter erklärt: „Ich spiele so wenig in der Schweiz, dass mein Ranking meinem Niveau überhaupt nicht entspricht.“ Ob es die Unterklassierung war, die Schmid im Spiel gegen Schaffter aus dem Konzept brachte? Die ersten Sätze gingen mit 12:10 alle auch nur äusserst knapp an Schaffter. „Elia schien mir sehr nervös in den entscheidenden Momenten, und ich war mental in einem guten Zustand – aber ich hatte auch ein bisschen Glück“, gibt der Spieler von St. Louis zu. Insbesondere im zweiten Satz kam ein fast unhaltbarer Netzball bei einem Spielstand 10:10 für Schaffter genau im richtigen Moment.
Allerdings konnte Schmid im Verlaufe des Spiels immer mehr auf die ihm eigene spezielle Technik zählen und so die nächsten zwei Sätze für sich entscheiden. Doch Schaffter liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Ich dachte: nun habe ich vier Sätze lang Zeit, um einen einzigen zu gewinnen – ich nahm mir vor, mir nicht zu viele Fragen zu stellen, sondern einfach zu spielen.“ Diesen Vorsatz konnte er scheinbar einhalten; der 6. und somit letzte Satz ging mit 11:8 an den jungen Franzosen.
Mental nicht ganz so stark musste sich Schaffter aber bereits im nächsten Spiel gegen Yoan Rebetez geschlagen geben. „Wir kennen uns sehr gut, und Yoan konnte meine Schwächen besser ausnutzen, als ich seine.“ Da Schaffter mit seinem Doppelpartner Julien Märki im Herrendoppel schon in der zweiten Runde gegen Champod und Memmi ausgeschieden war, zerplatze damit der Traum der Medaille.
Trotzdem plant Schaffter, auch nächstes Jahr wieder an den Schweizermeisterschaften teilzunehmen. „Es ist ein tolles Turnier und immer gut organisiert!“
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