In der letzten Ausgabe von Sidespin haben wir MS Sports vorgestellt. Der TTC Urdorf hat an einem dieser Camps teilgenommen und berichtet uns begeistert davon.
Text: Timmy Huang / Fotos: MS Sports
Spät am Abend, als ich das Postfach meiner Mail öffnete, sprang mir eine Nachricht mit dem Betreff Der TTC Urdorf bei MS-Sports? ins Auge. Unser Jugendobmann hatte sie mir weitergeleitet. Neugierig klickte ich auf die Mail und begann zu lesen. Ein Sportcamp für Kinder in Urdorf? Tischtennis zum ersten Mail dabei? Ob wir Lust hätten, den Kindern Tischtennis beizubringen? – Verwirrt, aber vor allem überrascht las die Mail nochmals durch. Erst beim dritten Anlauf begriff ich es. Natürlich wollte ich als Trainer dabei sein!
Meine anfängliche Euphorie legte sich bald wieder, als ich begann, das Training zu planen. Es gestaltete sich schwieriger als gedacht. Ich wusste, dass Kinder zwischen 6 und 15 Jahren am Camp teilnehmen werden und ich wusste auch, dass sie in Altersgruppen bestehend aus je 14 Kindern eingeteilt werden. Aber welche Gruppe ich leiten würde, war bis am Wochenende vor dem Camp noch unbekannt. Schon zu Beginn entschieden wir uns, dass wir mindestens zu zweit das Training leiten. Denn es wäre äusserst schwierig gewesen, alleine einen Überblick über sieben Tische zu haben und gleichzeitig noch Rückmeldungen zu jedem Kind geben zu können. Aus dem Infoblatt für Trainer und Trainerinnen nahmen wir heraus, dass der Schwerpunkt auf das Spielerische gesetzt werden sollte. Wir würden zwei Stunden erhalten. Danach würde die nächste Gruppe folgen und wir würden wieder zwei Stunden bekommen. Die weiteren Informationen zu den Einsatztagen bekamen wir später per Mail.
Für uns war es am Dienstag endlich soweit. 85 Kinder haben an ihrem zweiten Tag den Weg in die Zentrumshalle wiedergefunden. Ihre Energietanks schienen zum Bersten voll zu sein. Sie lachten und rannten quer durch die Halle, spielten Fangen und kletterten auf die Tribüne. Nur ein paar Wenige interessierten sich für die vorbereiteten Bänke. «Alle hinsetzten!», rief unsere Campleiterin Angi. Sofort wurde es ruhig, als hätte jemand den Fernseher per Knopfdruck auf stumm geschaltet. Die Kinder nahmen ihren Platz in der Gruppe ein und warteten aufgeregt, was als nächstes kam. «Für zwei von euch ist heute ein ganz besonderer Tag», begann Angi, «Heute ist nämlich ihr Geburtstag! Jetzt dürft ihr alle so laut wie möglich ein Happy Birthday singen!» Diese Möglichkeit liessen sie sich natürlich nicht nehmen. Stellt euch vor, ihr wärt in einem Zugabteil mit einer Klasse auf Schulreise und das multipliziert mit zwanzig. Nachdem die zwei Geburtstagskinder ihr Lied erhalten hatten, kündigte Angi die Tagesprogramme an. Alle warteten gespannt, welche Sportarten sie heute ausprobieren durften. Die zweitälteste Gruppe wurde zuerst eingeteilt. Als das Wort «Tischtennis» fiel, hörten wir ein lautes Jubeln im Flüsterton.
«Wo sind denn die Tische?», wunderten sich die Kinder zu Recht. Wir befanden uns in der Weihermatt-Turnhalle und sie war leer. Unser Plan war es, ohne Tische anzufangen, damit sie sich an den Ball gewöhnen konnten. Dabei hörten sie zum ersten Mal, wie eine ShakehandSchlägerhaltung geht. Beim Jonglieren oder Balancieren mit dem Ball zeigten sie ihr Können am Schläger. Voller Konzentration gaben sie ihr Bestes, um schneller als die anderen zu sein. In zwei grossen Gruppen versuchten sie, in einer Reihe den Ball dem Nächsten überzugeben, um als ganzes Team mit einem Ball die andere Hallenseite zu gelangen. Als wir dann gemeinsam die Tische aufstellten, konnten sie kaum erwarten, die ersten Ballwechsel zu spielen. Zunächst noch ohne Netz rollten sie Softbälle hin und her, um sich an die Bewegung zu gewöhnen, bevor sie mit den richtigen Bällen spielen konnten. Bereits hier merkten wir, dass einige schon weiter sind, während andere ein paar Probleme hatten. Obwohl wir versuchten, möglichst viele und verschiedene Übungen durchzuführen, bemerkten wir schon bald, dass vor allem die bereits fortgeschrittenen Kinder endlich spielen wollten. Und zwar wollten sie ein bestimmtes Spiel: Rundlauf. Verteilt auf zwei Tische wurde also Rundlauf gespielt. Natürlich spielten auch wir als Trainerin und Trainer mit, so dass die Kinder noch eine extra Portion an Motivation bekamen. Die Herausforderung war aber nicht, die gute Stimmung im Rundlauf zu halten, sondern es war eher, die Kinder bei Laune zu halten, die ausgeschieden waren. Lustigerweise schieden danach immer schneller die Besseren aus. Wir hätten noch länger mit den Kindern spielen können, wäre da nicht der Hunger gewesen. Das Mittagessen stand nun auf dem Programm. Danach würden wir mit den anderen Trainern die Gruppen tauschen, und das Ganze würde wieder von vorne anfangen. Die Übungen und auch die Spiele wurden kurz angepasst, denn diesmal war die zweite Gruppe ein bisschen älter.
Der Mittwoch zeigte uns ein anderes Gesicht des Camps. Während die Gruppen am Dienstag zu den ruhigeren gehörten, bekamen wir am Mittwoch mit zwei hoch energetischen Gruppen zu tun. Schon auf dem Weg zur Halle bombardierten sie uns mit Fragen. Bei denen stand Spielen klar an erster Stelle. Rundlauf alleine genügte nicht mehr. Darüber hinaus durften sie der Reihe nach schmettern, während ich hinten die Bälle abnahm. Trotzdem schien die Energie nicht abzunehmen.
Nach zwei Tagen war für uns das Camp leider schon zu Ende. Neben einer kratzigen Stimme bekamen wir viele Rückmeldungen von den Kindern. Und wenn da was kommt wie: «Danke für das Training! Es war echt cool!», dann ist das etwas vom Besten, das wir als Trainerin und Trainer in dieser Woche erhalten haben.
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